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Große Strandpforte

Die große Strandpforte wurde in schriftlichen Quellen erstmals 1359 als „Strandporte“ erwähnt, seit 1384 aber als „major Strandporte“.

Im Verlauf der 1510 begonnenen Arbeiten wurden der Strandpforte ein neues Vortor und ein Westturm angelegt, der seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als „Dicke Margaretha“ bezeichnet wurde (vorher als Rosencrantz-Turm). Die Anlage wurde vor allem zur Verteidigung des Hafens errichtet und sie sollte von außen möglichst imposant erscheinen.

Den Bau des Geschützturms plante wahrscheinlich Clemens Pale. In den 1520er Jahren leitete der Meister Gert Koningk aus Münster die Arbeiten, der auch bei der Olaikirche im Amt gestanden hatte. Die Umbauarbeiten wurden 1531 vollständig abgeschlossen, den Abschluss der Hauptarbeiten (1529) vermerkt eine Wappentafel aus Dolomit im Flammenstil an der Vorderseite des Tors. Der Geschützturm Dicke Margaretha ist zu drei Viertel kreisförmig, hat einen Durchmesser von 25 m und eine Wanddicke von 5,5–2,25 m, wobei die Dicke der Wände stufenweise nach oben abnimmt. Die Decken des Turms waren starke Balkendecken aus Holz, die auf einen mächtigen, steinernen Stützpfeiler in der Mitte gestützt waren. Die Höhe des Turms betrug wegen der natürlichen Neigung der Bodenoberfläche an der Westseite 16 m, an der Ostseite aber 22 m. Zusammen mit der Dicken Margaretha wurde ein Seitenverteidigungswall von 3 m Stärke und 6,8 m Höhe von der Dicken Margaretha bis zum Stolting-Turm errichtet.

1603–1609 wurde vor dem erwähnten Vortor noch ein zweites angelegt, das sogenannte Walltor. Zur Anlage des Walltores gehörten zwei rundbogige Renaissanceportale mit Holztüren und eine Zugbrücke. 1640–1650 wurde in der nordöstlichen Ecke der Dicken Margaretha die Hornbastion errichtet. Am Ende des Jahrhunderts wurde sie zur Bastion der Großen Strandpforte umgebaut.

1683–1704 wurde auch die Dicke Margaretha selbst umgebaut – das ursprüngliche Maschikuli-Stockwerk und das darüber liegende Geschoss wurden abgerissen und durch gewöhnliche Geschütz-Stockwerke ersetzt, der Turm selbst aber wurde mit einem hohen Ziegeldach gedeckt.

Im 19. Jahrhundert wurde die Dicke Margaretha zum Gefängnis umgebaut. 1884 wurde an der Südseite der Dicken Margaretha ein vierstöckiges Nebengebäude des Gefängnisses fertiggestellt. Zum Zeitpunkt der Februarrevolution 1917 wurde das Gefängnis in Brand gesetzt, der Gefängnisdirektor vor demselben Haus erschossen und die ganze Anlage lag in Ruinen. 1938–1940 wurden das erwähnte Nebengebäude des Gefängnisses und das Gebäude des Vortores rekonstruiert und zu den Räumen des Stadtmuseums umgebaut. Zur selben Zeit wurden die Mauern der Dicken Margaretha in Ordnung gebracht und überdacht, dabei wurden auch die im 19. Jahrhundert zu Fenstern umgebauten Schießscharten wiederhergestellt.

1978–1981 wurde die gesamte erhaltene Anlage rekonstruiert und für das Meeresmuseum umgebaut. Im Verlauf der Arbeiten wurden der Dicken Margaretha Stahlbetondecken eingebaut, es wurden das offene Plattformstockwerk und das annähernde äußere Erscheinungsbild des ursprünglichen Geschützturms wiederhergestellt.

Der polnische Architekt Jerzy Matusiak-Tusiacki erstellte 1978–1979 das Projekt für die Rekonstruierung und den Umbau der Anlage der Dicken Margaretha und der Großen Strandpforte für das Estnische Meeresmuseum.

Es wurde erhofft, das Museum für die in Tallinn erfolgende Segelregatta der Olympischen Sommerspiele in Moskau 1980 fertigzustellen, doch der Bau verzögerte sich und die Ausstellung des Meeresmuseums wurde im Turm erst 1981 eröffnet.

Am 31.01.2018 wurde das Museum in der Dicken Margaretha für die Renovierung geschlossen. Das neue Museum und Besucherzentrum Dicke Margaretha ist seit dem 29.11.2019 geöffnet. Machen Sie sich hier mit dem Entwicklungsprojekt und den dafür verliehenen Preisen bekannt.

Schauen Sie auch nach den Publikationen des Meeresmuseums https://meremuuseumipood.ee/tootekategooria/raamatud/